Willkommen im BuchPorträt des Buches „Honigkuckuckskinder“ von Andreas Steinhöfel.
Klappentext[]
Ausgerechnet "Hotel Paradies" nennt sich das heruntergekommene Wohnheim, in dem die 12jährige Lena und ihre Mutter vom Sozialamt untergebracht werden. Meist sind es Asylbewerber, die hier auf engstem Raum miteinander leben müssen. Doch das ist noch lange nicht alles: Als Lena und ihre neuen Freunde Ajoke und Efrem den zwielichtigen Hotelbesitzer Schmuck genauer unter die Lupe nehmen, sind die entsetzt. Der nämlich schikaniert die Flüchtlinge nicht nur, wo er kann, er scheint deren Lage noch zu seinen Gunsten auszunutzen. Eines Nachts machen die Kinder eine unglaubliche Entdeckung...
Ausgaben & Preise[]
Paperback:
€ 9,90 bei dtv junior
Pressestimmen[]
Handlung[]
Handlung
Lena
Als sich Lenas Vater von Lenas Mutter trennt, will Lenas Mutter keine Hilfe von Verwandten annehmen, tut sich aber ebenso schwer damit, zum Sozialamt zu gehen. Der Sozialarbeiter Wichert allerdings ist ein netter Mann und versucht, den beiden zu helfen. Auf die Schnelle bekommt er nur einen Platz in dem recht heruntergekommenen "Hotel Paradies" für die beiden, verspricht aber, in Kontakt mit ihnen zu bleiben und sich weiter umzusehen.
Während Lenas Mutter in Resignation verfällt und alle Selbstfürsorge aufgibt, versucht Lena, das beste aus der Situation zu machen, erkundet das Hotel und freundet sich schließlich mit Ajoke an.
Efrem
Efrem kommt mit seinem Bruder Asrat von Äthiopien nach Deutschland. Doch kaum sind sie auf der letzten Etappe ihres Weges zu ihrem Ziel, dem "Hotel Paradies", werden sie, als sie Rast machen, von zwei Männern überfallen, die ihnen die Pässe stehlen.
Im Hotel erklärt ihnen der Hotelbesitzer Schmuck, dass sie ohne Pässe illegal in Deutschland sind und ihnen die Ausweisung droht. Er eröffnet ihnen weiter, dass er so großzügig sei, sie nicht an die Polizei zu verraten, wenn Asrat für ihn arbeite. Er werde sogar dafür bezahlt, doch das Geld ginge für Unterkunft und Verpflegung drauf.
Während Asrat mit anderen Schwarzarbeitern auf einer Baustelle arbeitet, muss sich Efrem selbst beschäftigen, aber findet keinen Anschluss zu den anderen Kindern, die er alle nicht versteht, bis er auf Lena und Ajoke trifft, mit denen er sich aber zunächst auch nicht verständigen kann.
Florin
Florin wird von vielen wegen seiner roten Haare beleidigt und ausgelacht. Nur bei Zoni und Kister, den Handlangern von Schmuck fühlt er sich verstanden und respektiert, auch wenn seiner Mutter dieser Umgang missfällt. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als dass die beiden ihn endlich in ihre Bande mit aufnehmen und er ihnen von Nutzen sein kann.
Als er dann aber die Chance dazu bekommt und sieht, wie kriminell die beiden und Schmuck wirklich sind, bekommt er Gewissensbisse.
Hintergründe[]
Über den Autor
Andreas Steinhöfel, 1962 in Battenberg geboren, studierte in Marburg Anglistik, Amerikanistik und Medienwissenschaften und lebt heute als freier Autor und Übersetzer in Berlin. Sein Hauptanliegen ist die Kinderliteratur; er schreibt jedoch auch für Film und Rundfunk und ist außerdem Rezensent für Jugendbücher bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zu seinen Fernseh- und Rundfunkarbeiten gehören unter anderen 40 Folgen des "Käpt'n Blaubär Club" und für "Urmel aus dem Eis" verfasste er vier Drehbücher.
Honigkuckuckskinder
Die Honigskuckucke oder Honiganzeiger sind eine kleine, aus zwölf Arten bestehende Vogelfamilie, die hauptsächlich im südlichen kontinentalen Afrika sowie in Bengalen und Borneo verbreitet ist. Honigkuckucke leben von Bienen und anderen stechenden Insekten, gegen deren Angriffe sie durch ihre dicke Haut geschützt sind. Sie haben eine besonders raffinierte Technik entwickelt, um an die im Erdboden versteckten Bienenstöcke zu gelangen: Sobald sie einen solchen Stock entdeckt haben, locken die Vögel mit lautem Geschnatter den Honigdachs oder auch Menschen an, die dem Bienennest die Waben entnehmen und den Honigkuckucken die ersehnten Bienen übriglassen.
FunFact: Dieses Wort gibt 44 Punkte beim Scrabble ;)
Themen
Das Buch handelt hauptsächlich von Themen wie Kriminalität und Flüchtlingen, aber auch wichtig ist die soziale Komponente, denn die Kinder verbindet eine Freundschaft, während viele Erwachsene im Hotel nur bis zum nächsten Tag leben und Angst haben, Freundschaften einzugehen.
Zum Thema Asyl muss man wissen — und das wird auch im Buch erwähnt — dass es völlig irrelevant ist, ob man einen Pass besitzt oder nicht und gerade wenn man keinen besitzt, Asyl beantragen kann. Dass die Flüchtlinge das im Hotel nicht wissen, nutzt Schmuck schamlos für seine illegalen Machenschaften aus und betrügt die Flüchtlinge sogar bei den Essensrationen, wovon er einen Teil an Leute wie Lenas Mutter verkauft.
Wenn die Flüchtlinge etwas bemerken, erpresst er sie damit, dass sie an den Straftaten mitbeteiligt waren und ebenfalls eine Strafe erwarten.
Ebenfalls Themen sind Chancengleichheit, Vorurteile von Lenas Mutter gegenüber den Flüchtlingen und der Gruppenzwang Florins, der endlich "dazugehören" will.