Willkommen im BuchPorträt des Buches „Hüter der Erinnerung“ von Lois Lowry.
Dieses Buch ist Band 1 der Reihe „The Giver Quartet“.
Hier findest du weitere Bände.
Klappentext[]
Jonas lebt in einer Welt ohne Not, Schmerz und Risiko. Alles ist perfekt organisiert, niemand muss sich über irgendetwas Sorgen machen, sogar die Berufe werden zugeteilt. Als Jonas Nachfolger des »Hüters der Erinnerung« werden soll, beginnt er eine Ausbildung beim alten Hüter. Und hier erfährt er, welch hohen Preis sie alle für dieses scheinbar problemlose Leben zu zahlen haben. Jonas' Bild von der Gesellschaft, in der er lebt, bekommt immer mehr Risse, bis ihm klar wird, dass er seinen kleinen Pflegebruder Gabriel diesem unmenschlichen System keinesfalls ausliefern möchte. Es bleibt ihm nur die Flucht - ein lebensgefährliches Unterfangen ...
Ausgaben & Preise[]
Hardcover:
€ 11,90 bei dtv
Paperback:
€ 7,95 bei dtv
Pressestimmen[]
Handlung[]
Jonas lebt in einer Welt, die komplett durchgeplant ist; für alles ist gesorgt, alles ist geregelt. Das Leben der Menschen läuft in geordneten Bahnen. (genaue Regeln und Erläuterungen siehe Tab "Hintergrundinfos & Extras")
Er selbst ist ein Elfer, seine Schwester ein Neuner — so wird das Alter der Kinder angegeben. Im Dezember wird Jonas zum Zwölfer. Das ist ein großes Ereignis und er ist unsicher: Alle neuen Zwölfer bekommen einen Beruf zugewiesen, worin sie ihre Ausbildung beginnen werden. Doch Jonas hat keine Ahnung, welcher Beruf es bei ihm sein wird. Bei der Zeremonie passiert es dann: Er wird übergangen, was nur eine große Schande bedeuten kann. Als alle anderen Zwölfer ihre Berufe haben, klärt sich das Ganze allerdings:
Ihm wird kein Beruf zugewiesen — Er wurde auserwählt. Auserwählt, der neue Hüter der Erinnerungen zu werden. Das kommt nur selten vor und ist eine unglaubliche Ehre. Er und auch alle anderen haben keine Ahnung, was ihn erwartet, denn darüber redet keiner.
Er beginnt seine Ausbildung beim jetzigen Hüter der Erinnerung, dessen Nachfolge er antreten wird und den er Geber nennt. Dieser überträgt ihn sämtliche Erinnerungen aus Zeiten der Gemeinschaft und vor der Gleichheit, also der Zeit, in der die Farben und die Individualität ausgelöscht wurden. Die Gleichheit sichert das Überleben, aber einige Dinge machen Jonas dennoch rasend. Als sein Ziehbruder Gabriel freigegeben werden soll, schmiedet er mit dem Geber einen Plan...
Hintergründe[]
Die Gleichheit & die Gemeinschaft
Zu Beginn der Zeit der Gemeinschaft steht die Gleichheit. Alle Menschen sollen möglichst gleich sein und keine Entscheidungen treffen sollen. Eigene Entscheidungen und Individualität können zu Fehlentscheidungen und Konflikten führen. Die Erinnerungen an eine Zeit, in der dies schmerzhafte Erfahrungen bedeutete, würde die Menschen nur zu sehr belasten. Deshalb bevormundet man sie lieber. In der Gesellschaft sind alle aufeinander angewiesen und jeder hat seine Aufgabe.
Lebensabschnitte
Wenn Kinder geboren werden, werden sie im Dezember nach der Geburt, wenn ihre Entwicklung im Säuglingszentrum dies zulässt, einem Elternpaar zugeteilt.
Jeden Dezember steigen die Kinder in einer Zeremonie, welche insgesamt zwei Tage einnimmt, eine Stufe auf, anstatt an einem individuellen Tag im Jahr Geburtstag zu feiern. Dieser neue Lebensabschnitt ist mit speziellen Geschenken, Instruktionen und neuen Aufgaben verknüpft:
Mit vier Jahren bekommen die Kinder ihre eigene Jacke, die sich allerdings nur von hinten zuknöpfen lässt, damit die Kinder lernen, sich gegenseitig zu helfen.
Mit fünf Jahren bekommen sie eine Jacke mit Knöpfen, als Zeichen ihrer Selbständigkeit. Wenn sie sechs sind, eine Jacke mit Taschen, worin sie erstmals eigenen Besitz aufbewahren können. Mit neun bekommen sie ein Fahrrad, mit welchem sie sich frei in der Gemeinschaft fortbewegen können und womit sie somit mehr Unabhängigkeit bekommen. Dazu beginnen sie neben den normalen Schul- und Sport- und Spielstunden mit ihren Praktikumsstunden, in denen sie jeden Tag dort mitarbeiten können, wo sie wollen und dabei beobachtet werden, wie die jeweilige Arbeit zu ihnen passt.
Mit elf bekommen sie symbolisch die Haare geschnitten; Mädchen müssen ihre Haare nicht mehr ordentlich zu Zöpfen gebunden haben.
Die zwölfte ist die letzte Zeremonie. Hiernach werden die Kinder als Erwachsene angesehen und das Alter wird unbedeutend. Neben der Schule beginnen sie mit einer zugewiesenen, auf ihre bei ihnen beobachteten Fähigkeiten und Interessen abgestimmte Ausbildung.
Wenn sie alt genug sind, können sie einen Partner beantragen. Liebe und die Zeugung von Kindern spielen keine Rolle mehr. Die Menschen nehmen Medikamente gegen Hormone, die jeglichen Sexualtrieb unterdrücken. Für das Gebären von Kindern gibt er Gebärerinnen, welche drei Jahre am Stück im Gebärzentrum arbeiten und dann eine andere Arbeit versetzt werden.
Ist das paar einige Zeit zusammen, können sie Kinder beantragen. Jedes Paar darf zwei Kinder haben, welche sie in einigen Jahren Abstand beantragen können. Sind die Kinder großgezogen und aus dem Haus, ziehen die Eltern zu den kinderlosen Erwachsenen.
Ab einem bestimmten Alter kommen sie dann ins Altenzentrum. Wenn sie alt sind, werden sie freigegeben: Nach einer Abschiedszeremonie werden sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit einer Spritze getötet.
Regeln
Die Regeln der Höflichkeit gebieten es, dass
- keiner außer die Familie jemanden nackt sieht; Alte sind davon ausgenommen
- man sich sofort für vergehen entschuldigt und diese Entschuldigung angenommen wird
- Essen an Ort und Stelle der Ausgabe verzehrt und Reste gemäß der dortigen Müllverwertung entsorgt werden müssen
- man niemanden in eine ihm peinliche Situation bringen darf
Übersetzung und Adaption
Bisher wurde nur der erste Band der Reihe übersetzt. Allerdings wurde die Geschichte 2014 als Film umgesetzt.
Mehr zum Buch[]
englisches Wiki zum Thema • "Hüter der Erinnerung" auf lovelybooks.de • englischer Wikipediaartikel zum Thema
Bücher, die diesem ähneln